Intervention und Künstler:innenbuch: Von Ameisenstaaten geht ein weitverzweigtes Wegenetzwerk aus. Auf diesem bewegen sie sich von ihrem Nest aus in den Wald hinein. Leider steht abgelegen wohnenden Waldameisen kaum Infrastruktur für Erkundungen, Futter- und Materialbeschaffung zur Verfügung. Dadurch führen sie ein recht beschwerliches Leben und können ihr Arbeitspotenzial nicht zur Gänze ausschöpfen. Durch Verbesserungen der Verkehrsverhältnisse, werden die Arbeitsabläufe beschleunigt und effizienter gestaltet.

Öffentliche Performance: Zwei Wochen lang sitze ich vor der ehemaligen Schule im abgelegenen Dorf Boden und schnitze Schwäne. Am letzten Tag meines Aufenthalts werden die Schwäne für den Antritt ihrer langen und abenteuerlichen Reise in den nahegelegenen Streimbach gesetzt. Von dort aus können sie gemeinsam hinunter in den Lech schwimmen, der schließlich in den Forggensee bei Schwangau mündet. Sie passieren Stromschnellen, Wasserfälle und Uferböschungen – viele werden es nicht schaffen. Untergegangen, zerbrochen oder angespült, relikthaft bleiben sie an den Ufern liegen. Den glücklichen Ankömmlingen hingegen winkt ein märchenhafter Blick auf Schloss Neuschwanstein, wie es auf dem waldigen Hügel über Schwangau thront. Hier können sie verweilen, oder sie schwimmen gleich weiter über die Donau hinein ins Schwarze Meer.

Performance: Drei Personen zupfen und ziehen ohne Unterlass an ihrer Kleidung und beobachten Streckungen und Stauchungen die ihre Tätigkeit auf den dehnbaren Stoffen hervorruft. Die unangekündigte Performance findet während einer Vernissage statt. Die Kleiderreißenden stehen in Wandnähe zwischen den Kunstwerken der Ausstellung und gehen völlig in sich gekehrt ihrer Tätigkeit nach.

Performative Installation: Drei Nächte lang wurden, in der Dunkelheit sitzend, Streichhölzer angezündet. Nacheinander wurden sie ein wenig heruntergebrannt, ausgelöscht und auf den Boden geworfen. Der so entstandene Haufen aus abgebrannten Streichhölzern verweist auf die nächtlich stattgefundene Tätigkeit.

Videoperformance: Alleine, in einem Boot für zwei. Im hinteren Teil eines Kanadiers sitzend fahre ich, stets auf der selben Seite rudernd, in einem kleinen See herum. Das Boot bewegt sich durch die einseitige Ruderbewegung zwar voran, fährt aber nicht geradeaus, sondern stets im Kreis. Für mehrere Stunden ziehe ich so meine Runden.

Performative Installation: Ein Grasbeet, in dem deutlich der gelbliche Abdruck eines menschlichen Körpers sichtbar ist. Dieser entstand durch einwöchiges, tägliches in der Wiese Liegen. Bei der Eröffnung ist der Körperabdruck deutlich im Gras zu sehen, während der Ausstellung verschwindet er allmählich wieder.

Offenes Atelier und Diskussionsraum: Die Realisierung meiner temporären und ortsspezifischen Projekte ist von Präsentationsmöglichkeiten und Förderungen abhängig. Zunächst geht es deshalb an den Schreibtisch: umsetzungswürdige Ideen werden durch Skizzen visualisiert, Konzepte ausgearbeitet und niedergeschrieben. Sind die Vorhaben ausformuliert und wurde durch Tests sicher gestellt, dass sie tatsächlich umsetzungsfähig sind, werden die Projekte eingereicht. Dann heißt es ungeduldig auf Antwort warten, obwohl ich eigentlich sofort loslegen möchte.
Interessierte Besucher*innen können mich zehn Tage lang im Atelier besuchen, meine Arbeitsweise kennenlernen und mit mir über Möglichkeiten der Projektumsetzung diskutieren.

Interaktive Installation: Ein Regendach steht auf der Terrasse einer Bar. Es schützt jedoch nicht vor Regen – im Gegenteil, unter diesem Dach regnet es permanent. Barbesucher*innen können ihre Getränke dennoch ohne Nass zu werden genießen, wenn sie die zur Verfügung gestellten Regenschirme nutzen.

Fotografisches Performancedokument: Zwei bis drei Wochen lang umarme ich einen Gletscher. Durch meine Körperwärme und den von mir erzeugten Druck schmilzt der Gletscher unter meiner Umarmung dahin und passt sich meiner Körperform an.
Drei großformatige Fotografien bezeugen meinen Akt: Das erste Foto zeigt den Gletscher vor, das zweiter während, und das dritte nach der stattgefundenen Umarmung.

Intervention: Die Stämme von zwei freistehenden Bäumen, die dicht beieinander stehen, werden mit Spanngurten verbunden. Durch das abwechselnde Spannen der Gurte werden die Bäume immer dichter zueinander gezogen, bis ihre Kronen sich vereinen. In dieser Position verweilen die Bäume einige Wochen, bis die Entfernung der Gurte ihre Kronen wieder entzweit.

Videoperformance: Alleine, in einem Boot für zwei. Im hinteren Teil eines Kanadiers sitzend fahre ich, stets auf der selben Seite rudernd, in einem kleinen See herum. Das Boot bewegt sich durch die einseitige Ruderbewegung zwar voran, fährt aber nicht geradeaus, sondern stets im Kreis. Für mehrere Stunden ziehe ich so meine Runden.

Videoperformance: Ich baue einen Staudamm in einem Gebirgsbach mit steinigen Ufern. Eine Woche lang arbeite ich täglich sechs Stunden an dem Damm. Dadurch wird zwar der Lauf des stetig fließenden Wassers verändert, aber es ist mir nicht möglich, den Wasserstrom gänzlich aufzuhalten. Auch wenn der Damm durch die herangeschleppten Steine immer höher und breiter wird, bahnt sich das Wasser weiterhin seinen Weg.

Videoperformance: Ich baue einen Staudamm in einem Gebirgsbach mit steinigen Ufern. Eine Woche lang arbeite ich täglich sechs Stunden an dem Damm. Dadurch wird zwar der Lauf des stetig fließenden Wassers verändert, aber es ist mir nicht möglich, den Wasserstrom gänzlich aufzuhalten. Auch wenn der Damm durch die herangeschleppten Steine immer höher und breiter wird, bahnt sich das Wasser weiterhin seinen Weg.